Arnulf Rainer „Rotes Kreuz- Großes Kreuz III“, Radierung, 1983
Links:
Arnulf Rainer Museum
Tate Gallery of modern art
Arnulf Rainer – Wikipedia
Albertina Wien
Biografie Arnulf Rainer
* 1929 Baden bei Wien
Auf Wunsch der Eltern besucht Arnulf Rainer 1947-49 die Staatsgewerbeschule in Villach mit der Fachrichtung Hochbau. Sowohl die Wiener Hochschule für Angewandte Kunst als auch die Wiener Akademie der Bildenden Künste verlässt er 1949 nach künstlerischen Kontroversen innerhalb weniger Tage. Fortan bildet er sich autodidaktisch weiter. Unter dem Eindruck der gestischen Malerei von Jackson Pollock, Jean Paul Riopelle und Wols, die er 1951 in Paris kennen lernt, wendet sich Rainer vom fantastischen Surrealismus ab und geht zu abstrakten Mikrostrukturen über.
Um 1953 entstehen die ersten "Übermalungen", die Arnulf Rainers gesamtes Werk begleiten werden. Religiöse Themen, meist Kruzifikationen, finden in den Jahren 1956/57 nachhaltigen Eingang in sein Werk. Nach intensiven Drogenerlebnissen und Studien in psychiatrischen Kliniken beginnt er in den 1960er Jahren Fotos der eigenen Physiognomie und des eigenen Körpers sowie Abbildungen alter Meister und zeitgenössischer Künstler zu übermalen.
Die Untersuchungen der Körpersprache und die Frage nach der eigenen Identität manifestieren sich in den Serien der "Face Farces" und "Body Poses", wobei sich Berührungspunkte mit dem Wiener Aktionismus ergeben. Rainer setzt sich dabei immer wieder über gesellschaftliche Tabus hinweg, nicht nur im Bereich der Erotik, sondern auch ab 1977 in der Folge der Totenmasken und Totenzeichnungen.
1978 und 1980 vertritt Rainer Österreich auf der Biennale in Venedig. Nach einer kurzen Phase von Hand- und Fingermalereien kehrt er in den 1980er Jahren zu religiösen Bildthemen zurück.
Ab 1981 ist Arnulf Rainer Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Im selben Jahr erhält Rainer den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt.
Mehrere große Retrospektiven deuten auf die wachsende internationale Bedeutung Arnulf Rainers hin: 1984 im Musée National d’Art moderne /Centre Georges Pompidou in Paris, 1989 im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, 2000 - anlässlich des 70. Geburtstags - im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Kunstforum Wien.
Diverse Auszeichnungen und Ehrungen unterstreichen diesen Status: Die Pinakothek der Moderne in München widmet Rainer 2002 einen eigenen Raum, in dem einige seiner Werke permanent gezeigt werden. Im darauf folgenden Jahr erhält er den Rhenus-Kunstpreis für sein Gesamtwerk und 2004 verleiht ihm die katholische Fakultät der Universität Münster den Ehrendoktortitel. 2006 erhält er das Ehrendoktorat der Theologie von der Kath.-Theol. Privatuniversität Linz sowie als erster nicht spanischer Künstler den Aragón-Goya Preis für sein Lebenswerk.
Im September 2009 wird das Arnulf Rainer Museum im Frauenbad in Baden bei Wien mit der Ausstellung „Aller Anfang ist schwer. Frühe Arbeiten 1949 – 1961“ eröffnet.
Im April 2015 wird Arnulf Rainer das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse" verliehen.
Arnulf Rainer lebt und arbeitet in Oberösterreich und Teneriffa.